Chemische Drogen
Unter den Sammelbegriff „Synthetische Drogen“ fallen alle Substanzen, die ohne einen natürlichen Ausgangsstoff rein chemisch im Labor hergestellt werden können. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkweisen werden sie in drei Stoffgruppen unterteilt:
1 Psychostimulanzien z.B. Amphetamin, Methamphetamin
2 Entaktogene z.B. Ecstasy (MDMA), MDMA-Abkömmlinge
3 Halluzinogene z.B. LSD, 2-CB
Synthetische Drogen sind psychoaktive Substanzen, die ohne einen natürlichen Ausgangsstoff im Labor hergestellt werden, wie z.B. Ecstasy (MDMA), Speed (Amphetamin) oder LSD (Lysergsäurediethylamid). Häufig wird die chemische Struktur bekannter Drogenwirkstoffe abgewandelt, um gesetzliche Bestimmungen nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) zu umgehen. Typische Bezeichnungen dieser Substanzen sind Designerdrogen, Research Chemicals oder Legal Highs.
Die Ecstasy-ähnlichen MDMA-Abkömmlinge MDA, MDEA und MBDB, aber auch zahlreiche weitere Drogenwirkstoffe sind so entstanden. Sie nehmen eine zunehmende Rolle auf dem Drogenmarkt ein (siehe S. 14). Die ersten synthetischen Drogen kamen bereits im 19. Jahrhundert auf den Markt. Einige dieser Substanzen, wie z.B. Amphetamin und LSD, entwickelten sich weltweit zu etablierten Partydrogen. Ihren Durchbruch hatten synthetische Drogen in Deutschland zunächst während des zweiten Weltkriegs durch ihre beginnende Verbreitung in Kriegseinsätzen. Anfang der 1990er Jahre fanden Sie zusätzlich in einem ganz anderen Zusammenhang Verbreitung: der damals auflebenden Techno- und Rave-Kultur.
Heutzutage findet der Konsum von synthetischen Drogen szeneübergreifend statt. Viele Jugendliche machen ihre ersten Drogenerfahrungen mit synthetischen Drogen. Diese Basisinformation behandelt ausschließlich vollsynthetisch hergestellte Drogen. Daneben gibt es auch halbsynthetische Drogen, die aus Naturstoffen synthetisiert werden (können), wie z.B. LSD, das heute aber überwiegend vollsynthetisch hergestellt wird.
Dadurch ist die Gewinnspanne beim Verkauf größer und die Stoffqualität besser geworden. Durch die illegale Produktion in zum Teil schlecht ausgestatteten Drogenlaboren unterliegt die Zusammensetzung und Qualität synthetisch hergestellter Rauschmittel erheblichen Schwankungen. Um einen höheren Profit zu erzielen, werden synthetische Drogen oftmals mit anderen Substanzen gestreckt. So sind z.B. Ecstasy-Pillen häufig mit gefährlichen Verunreinigungen und billigen Verschnittstoffen versehen.
Zudem ist weder der Wirkstoff noch die jeweilige Wirkstoffkonzentration für den Konsumenten äußerlich ersichtlich. Lebensgefährliche Überdosierungen und unkalkulierbare Wechselwirkungen können die Folge sein. 4 Stimulanzien Amphetamine Amphetamin wurde 1887 erstmals von dem Chemiker Edelano synthetisiert. Die stimulierende Wirkung wurde jedoch erst in den 1930er Jahren wissenschaftlich erforscht. Amphetamin wurde schließlich unter dem Markennamen „Benzedrin“ als Asthma-Mittel auf den Markt gebracht und war ebenso leicht zugänglich wie Aspirin.
Auch das später synthetisierte und noch stärker wirkende Methamphetamin war als „Pervitin“ frei erhältlich. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Mengen von Amphetaminen hergestellt und vorwiegend von Soldaten konsumiert, um längere Wachzeiten in Kampfsituationen zu erreichen. Erst mit der Erkenntnis, dass Amphetamine ein hohes Abhängigkeitspotenzial besitzen, wurden ihr Verkauf und ihre Verordnung weltweit beschränkt.